Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

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Tetje
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Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Tetje »

Dieser Acer fehlt mir noch in meiner Sammlung:
Acer shiras 'Aureum'
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Guda
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Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Guda »

Willst Du mich testen? :mrgreen: Ich bin leider kein Pflanzendoktor und das Kraut, das gegen die Zweigsterben-Pilze helfen könnte, wächst auch noch nicht! Man kann ja auch nicht sagen, dass nur Prävention hilft, da man häufig schon infizierte Gehölze aus dem GC heimbringt. Die aktiven Baumschuler, vor allem solche, die die Hochschule noch frisch im Gedächtnis haben, behaupten, dass die Vermehrung schuld an fast allem Übel sei. Massenvermehrung in suboptimalen Substraten mit nicht sterilen Werkzeugen würde den Keim legen. Die Praktiker meinen, schlechte Pflanzung auf falschen Böden, also falsche Kultur, wäre der nächste Schritt.

Aber gesetzt den Fall, man hat tatsächlich eine gesunde Pflanze bekommen, muss man versuchen, sie auch gesund weiter zu kultivieren. Das ist ist nicht so dumm, wie es klingt!
Die japanischen Ahorne mögen leicht saure Substrate, die durchlässig sein sollten, gerade richtig feucht, jedoch keine Staunässe zeigen und auch nicht austrocknen dürfen :o . Zudem sollten sie nur mittleren Humusgehalt haben - aus NL bekommen wir meistens reine Torfsubstrate...
Um die Frosthärte braucht man sich keine Sorgen zu machen, sie sind ebenso winterhart wie andere Gartengehölze auch, nicht ausgereifte, frosttrockne Triebe schneidet man aus. Einzig der Wurzelballen ist extrem empfindlich. Ahornen im Topf oder Kübel müssen die Ballen geschützt werden, -8°könnte schon tödlich sein! Ich habe meinen kleinen 'Kotohime' sicher 10 Jahre im Bonsaiformat in einer Schale gezogen und im ungeheizten Haus überwintert - bis ich leider im letzten Frühwinter vom starken Frost überrascht wurde, was ihn umbrachte.
Das Zweigsterben wird durch verschiedene Pilze hervorgerufen: Verticillium und Fusarium; aber auch Phytophtora verursacht ähnliche Symptome. Letzten Endes spielt es für den Gärtner keine Rolle, welcher Pilz es ist, weil es gegen keinen ein Pflanzenschutzmittel gibt. Wichtig zu wissen, die Pilze leben und überleben in der Erde, sind hochinfektiös. Koniferen werden kaum (oder gar nicht) befallen, unter den Laubgehölzen sind außer den Ahornen noch einige beliebte Ziergehölze wie Cotinus, Flieder; ich meine, auch verschiedene Berberitzen, Walnuss..
Bei geringem Befall lassen sich die abgestorbenen Triebe oft ausschneiden- so weit und tief wie möglich! Ob man die Wunden mit entsprechenden Verschlussmitteln bestreicht oder nicht, wäre ein eigenes Thema. Ich mache es. Offene Wunden, sei es durch Schnitt oder durch Frost sind bekannte Eintrittspforten für Pilze.
Es gibt Pflanzenstärkungsmittel, die angeblich einen Neutrieb förden (z.B. Algan). Noch ein Gießmittel, das man vor allem bei Pilzschäden nimmt (muss ich suchen, "Altersheimer" schlug gerade zu). Da die Pilze immer die Leitungsbahnen verstopfen, so dass die Pflanzen weder ernährt werden noch Wasser aufnehmen können, ist es meistens eine Frage der Zeit, bis das zuerst spontane, dann aber kontinuierliche Zweigsterben sie vollständig umbringt. Diese Pflanzen müssen entweder verbrannt oder über den Hausmüll entsorgt werden, sie dürfen nicht auf den Kompost!
Soll an die gleiche Stelle wieder ein Gehölz, muss zuerst ein tiefer Bodenaustausch vorgenommen werden, gleich darauf achten, dass der neue Boden durchlässig genug ist. Eine Neupflanzung von vor allem durch Verticillium gefährdete Pflanzen sollte nicht vorgenommen werden!
Die Japanischen Ahorne sind Flachwurzler, deshalb ist es relativ leicht, ihnen einen guten Standort zu geben. Im Zweifelsfall setzt man sie auf ein Hügelchen, damit sie keine Staunässe leiden, in dem Fall jedoch leicht mulchen, damit die Wurzeln im Winter nicht geschädigt werden und im Sommer nicht zu trocken stehen . Der Boden lässt sich mittlerweile leicht mit Rindenhumus absäuern.

Zu guter letzt: ich dachte, wenn Bodenpilze Acer palmatum zu schaffen machen, pflanze ich eben in Kübel, im Kübel werden sie ebenso befallen. Problematisch ist vielleicht auch das zarte Astgerüst. Bei Gehölzen, die starke Äste haben, lassen sich befallene Teile so ausschneiden, dass man ins gesunde Holz kommt. Beim Fächerahorm hat man schlimmstenfalls den ganzen Stamm gekappt.
Greenfinger

Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Greenfinger »

Meine Erfahrung ist eine andere. Die grünblättrigen Ahorne sind recht robust und gedeihen bei mir im Garten ohne Probleme. Mit einem der Rotblättrigen hatte ich allerdings Probleme nachdem der Wind im Wurzel-Trieb bereich einige Rindenrisse bewirkt hat (gefolgt von einer bakteriellen Infektion). Leider hab ich das zu spät bemerkt. Flachwurzler ja - anfällig für Pilzinfektionen - bedingt. Mit Azoxystrobin kann man hier schnell Abhilfe schaffen. Die Topfkultur ist ein anderes Kapitel, weil meist ein rein torfhältiges Substrat zum Einsatz kommt und die Erde rasch ausgelaugt ist.
Das Kleinastrücktrocknen ist meiner Meinung nach normal. Es ist auch bei anderen Pflanzenarten zu beobachten.
Anbei einer meiner Lieblinge.
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Tetje
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Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Tetje »

Was ich beobachtet habe ist, dass die ausgepflanzten Rotblättrigen nicht befallen werden, sondern nur die im Kübel.

Mein Hochstamm hat 198,-€ gekostet und das alleine sollte schon ein Argument sein, um das von dir Geschriebene auszuprobieren, lieber Greeny, vielen Dank.
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Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Tetje »

Hier noch ein Foto von der Vorderseite: :D
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Guda
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Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Guda »

Mit azoxystrobinhaltigen Mitteln habe ich es bisher nicht versucht, das werde ich gleich abspeichern. Vielen Dank!
Mittlerweile ist mir das Gießmittel eingefallen: Pilzfrei Aliette von Celaflor. Es enthält Fosetyl, ist vor allem gegen Phytophtora wirksam.
Ich hatte aber auch bei vom Zweigsterben geschädigten Ahorn den Eindruck, dass er sich erholte
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Tetje
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Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Tetje »

Hallo zusammen,

'Chemie ist immer das allerletzte Mittel'. ;)

Bitte beachtet die Packungbeilage und Hinweise für die genannten Mittel. 8-)
Viele Grüße
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Greenfinger

Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Greenfinger »

Wenn ich mich recht entsinne ist Aliette das Mittel auf Aluminiumbasis. Es wirkt zwar gut aufgrund der hohen Osmolarität (3-wertige Aluminiumionen auf Mikroorganismen) - doch es schädigt auch die Haarwurzeln.
Ich mag Aluminiumsalze nicht im Garten als chemische Keule.
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Guda
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Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Guda »

Ich muss leider sagen, dass Chemie nicht meine starke Seite ist. Es kann schon sein, dass Aliette sich verhält, wie Du sagst. Fänd ich aber ausgesprochen ungeschickt, da es explizit über Wurzeln aufgenommen wird, die mehr oder minder geschädigt sind. Ist das dann überhaupt noch möglich?
Greenfinger

Re: Japanischer Fächerahorn-Acer und deren Hybriden

Beitrag von Greenfinger »

Als Organophosphorverbindung sollte die Aufnahme keine Probleme machen (systemisches Mittel - nicht nur über die Wurzeln) - allerdings das nichtflüchtige Abbauprodukt bei regelmäßigen Einsätzen. Speziell bei den Hibiskusfreunden gibt's immer wieder AHA-Erlebnisse. Der Hersteller gibt auch eine max. Behandlungszahl vor, die gerne übersehen wird, und schreibt auch, dass die Pflanzen sich im aktiven Wachstum befinden sollen.
Auch darf es nicht mit Blattdüngern oder kupferhältigen Substanzen gemischt werden.
Bei Haarwurzelschäden im Sommer brauchen die Pflanzen länger um sich zu regenerieren.
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