Seit vergangenem August bin ich glücklicher Besitzer einiger hoher Bartiris.
Sie haben ein sonniges, trockenes Plätzchen bekommen. Auch das flache
Einpflanzen habe ich berücksichtigt, zumindest versucht. Zum Teil war es
schwierig weil das Rhizom etwas klein war.
Ich dachte die Bartiris wären gut angewachsen, da sie etliche neue Triebe bekamen.
Aber so sehen sie jetzt nach dem Winter aus:
Das kann doch nicht normal sein oder?
Soll ich das verdorrte und faule abschneiden?
Und kann ich dieses Jahr vielleicht schon die erste Blüte erwarten?
Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
- Clemi
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Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
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Liebe Grüße
Clemi
Clemi
- Belga
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Re: Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
Hallo Clemi
Das ist normal das die ihre Blätter verliert im Winter,da musst du dir keine Sorgen machen.
Das ist normal das die ihre Blätter verliert im Winter,da musst du dir keine Sorgen machen.
Viele Grüße
Ingo
Ingo
- Martin
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Re: Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
Hallo Clemi,
Deine Iris sind von Rhizomfäule befallen. Der mittlere Fächer, der normalerweise eine Blütenanlage dieses Jahr
getrieben hätte ist verfault. Die Seitenfächer werden wahrscheinlich keine Blütenstiele dieses Jahr ausbilden.
Ich würde den Iris-Horst mit einer Spatengabel aufnehmen und mit einem scharfem Messer die faulen Stellen
bis ins gesunde Rhizom heraus schneiden. Der Schnitt wird schräg geführt, so das die Schnittstelle der Pflanze
(von oben betrachtet) nicht sichtbar ist. Schnittstelle mit Holzkohle einpudern nicht vergessen. Wenn möglich würde ich die gesunden Fächer etwas erhöht pflanzen. Die Blätter können auf 2/3 ihrer Länge eingekürzt werden. Die Spritzung mit einem Fungizid mit dem Wirkstoff Azoxystrobin wirkt sich weiter positiv auf das Anwachsen aus.
Die Fäulnis der Rhizome kann eventuell durch zu nassen Stand bzw. Überdüngung (Mist; zuviel Kompost?)
herrühren. Kalibetonte Düngung ist bei Iriskultur vorteilhafter als ein zu viel an Stickstoff. Sehr lehmige
Böden können mit grobem Sand durchlässiger gemacht werden.
Deine Iris sind von Rhizomfäule befallen. Der mittlere Fächer, der normalerweise eine Blütenanlage dieses Jahr
getrieben hätte ist verfault. Die Seitenfächer werden wahrscheinlich keine Blütenstiele dieses Jahr ausbilden.
Ich würde den Iris-Horst mit einer Spatengabel aufnehmen und mit einem scharfem Messer die faulen Stellen
bis ins gesunde Rhizom heraus schneiden. Der Schnitt wird schräg geführt, so das die Schnittstelle der Pflanze
(von oben betrachtet) nicht sichtbar ist. Schnittstelle mit Holzkohle einpudern nicht vergessen. Wenn möglich würde ich die gesunden Fächer etwas erhöht pflanzen. Die Blätter können auf 2/3 ihrer Länge eingekürzt werden. Die Spritzung mit einem Fungizid mit dem Wirkstoff Azoxystrobin wirkt sich weiter positiv auf das Anwachsen aus.
Die Fäulnis der Rhizome kann eventuell durch zu nassen Stand bzw. Überdüngung (Mist; zuviel Kompost?)
herrühren. Kalibetonte Düngung ist bei Iriskultur vorteilhafter als ein zu viel an Stickstoff. Sehr lehmige
Böden können mit grobem Sand durchlässiger gemacht werden.
Viele Grüße
Martin
Martin
- ChristianO
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- Registriert: Do 9. Jan 2014, 17:39
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Re: Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
Hallo Clemi,
wie Martin schon geschrieben hat(vielen Dank für die ausführliche Antwort, Martin
), sind Deine Schwertlilien von der Rhizomfäule geplagt. Diese Rhizomfäule wird von dem Erreger Erwinia ausgelöst. Erwinia dringt am leichtesten in die Pflanzen ein, wenn sie verletzt sind - also wenn sie neu gepflanzt wurden, oder die Rhizome durch starke Fröste feine Risse bekommen haben. Wenn das Wetter dann noch sehr feucht und warm ist, vermehrt sich Erwinia unfassbar schnell. Der Erreger beginnt dann damit, das Enzym Pektinase zu bilden, mit dessen Hilfe er das Pflanzengewebe gewissermaßen auflöst und die organischen Bausteine für sich nutzbar macht.
Dass es dieses Jahr wahrscheinlich häufiger zu Rhizomfäule kommen wird, hat natürlich nicht zuletzt mit dem unglaublich milden Winter zu tun - normalerweise stehen die Pflanzen im Winter trocken und haben nicht ständig mit Regen- oder Schmelzwasser zu kämpfen.
Bei mir hat es sich bewährt, die Rhizome vor dem Winter noch einmal zu kontrollieren und Unkräuter und überschüssige Erde zu entfernen. Außerdem kann man, sobald sich zum ersten Mal Tauwetter einstellt, die Pflanzen kontrollieren und die Rhizomfäule schon in den Kinderschuhen bekämpfen. Dann reicht es manchmal aus, ein befallenes Rhizom von überschüssiger Erde zu befreien und das zersetzte Gewebe herauszukratzen.
Clemi, ich würde also nicht sagen, dass Du etwas falsch machst - Rhizomfäule kommt immer mal vor! Deine Pflanzen stehen scheinbar an der richtigen Stelle und scheinen sich, den Trieben nach zu urteilen, auch mit der Erde zu vertragen. Wenn Du jetzt gegen die Rhizomfäule vorgehst, wirst Du in ein bis zwei Jahren schöne, gesunde Pflanzen im Garten stehen haben.
wie Martin schon geschrieben hat(vielen Dank für die ausführliche Antwort, Martin
Dass es dieses Jahr wahrscheinlich häufiger zu Rhizomfäule kommen wird, hat natürlich nicht zuletzt mit dem unglaublich milden Winter zu tun - normalerweise stehen die Pflanzen im Winter trocken und haben nicht ständig mit Regen- oder Schmelzwasser zu kämpfen.
Bei mir hat es sich bewährt, die Rhizome vor dem Winter noch einmal zu kontrollieren und Unkräuter und überschüssige Erde zu entfernen. Außerdem kann man, sobald sich zum ersten Mal Tauwetter einstellt, die Pflanzen kontrollieren und die Rhizomfäule schon in den Kinderschuhen bekämpfen. Dann reicht es manchmal aus, ein befallenes Rhizom von überschüssiger Erde zu befreien und das zersetzte Gewebe herauszukratzen.
Clemi, ich würde also nicht sagen, dass Du etwas falsch machst - Rhizomfäule kommt immer mal vor! Deine Pflanzen stehen scheinbar an der richtigen Stelle und scheinen sich, den Trieben nach zu urteilen, auch mit der Erde zu vertragen. Wenn Du jetzt gegen die Rhizomfäule vorgehst, wirst Du in ein bis zwei Jahren schöne, gesunde Pflanzen im Garten stehen haben.
Liebe Grüße
✿✿✿✿✿
Christian
✿✿✿✿✿
Christian
- Clemi
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Re: Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
Ich danke euch für eure ausführlichen Hinweise und Ratschläge.
Sobald das Wetter wieder mitspielt, grabe ich eine Iris aus
und berichte was mit dem Rhizom los ist.
Sobald das Wetter wieder mitspielt, grabe ich eine Iris aus
und berichte was mit dem Rhizom los ist.
Liebe Grüße
Clemi
Clemi
- Clemi
- Beiträge: 367
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Re: Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
Martin und Christian ihr hattet recht, es war die Rhizomfäule.
Bei der 2. Iris von rechts habe ich Martins Methode angewandt und
die faule Stelle heraus geschnitten.
Bei den anderen die nicht so stark befallen waren, kratzte ich die
Stellen nur weg, wie Christian geraten hat.
Ich finde die Bartiris sehen wieder gut erholt aus.
Und ich darf mich auf die ersten Blüten freuen.
Bei der 2. Iris von rechts habe ich Martins Methode angewandt und
die faule Stelle heraus geschnitten.
Bei den anderen die nicht so stark befallen waren, kratzte ich die
Stellen nur weg, wie Christian geraten hat.
Und ich darf mich auf die ersten Blüten freuen.
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Liebe Grüße
Clemi
Clemi
-
Gast
Re: Bartiris-Anfängerfrage-Was mache ich falsch?
Ich finde die sehen sehr gesund nun aus. Gar nicht zu vergleichen mit den Bildern vom Anfang des Beitrages. Ich hoffe du zeigst uns dann auch die Blüten. 