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Adventskranz

Verfasst: So 23. Nov 2025, 13:45
von Isabel

Nun ist er winterfest, der Garten.
Gerade wenn Frost im Spiel ist, sieht er wie verzaubert aus.

Bunte Beeren an Heckenrosen, Büschen und Eiben, glänzend schwarzblaue Apfelbeeren, leuchtend violette Früchte des Liebesperlenstrauches.
Auch Samenstände an verblühten Stauden in Form von Dolden und Körbchen, die Bienenwaben ähneln, oder die igeligen Köpfchen des Purpursonnenhutes sehen dekorativ aus.
Die Blätter des Gewürzsalbei glänzen silbern in der niedrig stehenden Sonne, die Rispen des argentinischen Eisenkraut zusammen mit vertrockneten Prachtkerzen wiegen sich im Wind, mit einer feinen Zuckerschicht überpudert.


Rosen blühen noch immer und tupfen verhaltene Farbe in die Beete oder vor die Hauswand und sei es nur in schlichtem Weiß.
Die ersten Christrosenblüten stehen kurz vor dem Bersten, verraten ihre Tönung und signalisieren, dass sich auch bei Kälte und Nebellage etwas im Garten „rührt“.

Adventszeit ist auch die Zeit fürs Basteln mit Naturmaterialien, für den Adventskranz oder das Adventstablett mit den vier Kerzen.
Hier bei uns wird das „Adventstablett“ mit jedem Jahr noch ein wenig schlichter und es steckt der Wunsch dahinter, den Garten ins Wohnzimmer zu holen.

Gerne durch Zweige von Lärchen oder wildem Wein, die man gut um die Kerzen winden kann oder heuer durch Ranken von Heckenrosen.

Die Geschichte des Adventskranzes ist eng mit Johann Hinrich Wichern, einem Hamburger Theologen, verbunden.
Ein Wagenrad mit vielen Lichtern, so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend waren. Das war 1839.

Erst später wurde der Adventskranz auch mit Tannengrün geschmückt.
Anfang des 20. Jahrhunderts fand er seinen Platz in den Wohnzimmern – allerdings nur noch mit den vier Advents Sonntagskerzen.

Heute gibt es Adventskränze und Gebinde in sämtlichen Farben und Dekors.
Meist traditionell gebunden aus Thuja, Eibe, Tanne, Efeu oder Ilex, fest umwickelt, mit getrockneten Blüten, Kugeln, Orangenscheiben, Zimtstangen, Zapfen oder Schleifen geschmückt.

Der Kranz aus Tannenzweigen ist ein Wegwerfprodukt, nachhaltiger ist das „Tablett“ aus Holz oder Metall, das nur aus dem Schrank geholt und winterlich dekoriert wird.
Mit getrocknetem Moos, Zapfen, Beeren, bedufteten Bienenwachssternchen, Zweigen, den vier Stumpenkerzen.

Es lässt sich gut tragen, gerade auch wenn es vor kleineren Kindern oder quirligen Haustieren gesichert werden muss.

Eine andere Quelle weist darauf hin, dass in alten Zeiten am Adventsbeginn alle vier Kerzen auf dem Kranz angesteckt wurden und dann mit jeder Woche eine weniger, als Symbol für das abnehmende Sonnenlicht.
Erst am Tag der Wintersonnenwende entzünde man erneut alle vier Kerzen.

Isabel

Re: Adventskranz

Verfasst: So 23. Nov 2025, 13:48
von Tetje
Hallo Isabel,

ein wichtiges Thema gerade in der heutigen Zeit, vielen Dank für deinen lesenswerten Beitrag. :--D :xmas_up: