Adenium obesum in Sorten - Wüstenrose

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Marlies
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Marlies »

Angesteckt worden bin ich in einem anderen Forum. Naja, dann ist daraus eine richtige Sucht geworden.
Wenn man die Wüstenrosen optimal pflegt und auf ihre Bedürfnisse eingeht, hat man da einen relativ schnellen Erfolg und tolle Pflanzen. Ich mag an ihnen gerade das, was wir an uns weniger schätzen - einen richtig schönen dicken Bauch!
Herzliche Grüße aus Lothringen von Lorraine
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Tetje
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Tetje »

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Du bist die Beste, auch noch kleine
Witze auf Lager. :kings_mrgreen:
Viele Grüße
Tetje

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Marlies
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Marlies »

Ja, das kann schon mal passieren. Aber manche Wüstenrosen haben auch die unmöglichsten Formen. Ich werde demnächst mal Bilder zeigen.
Herzliche Grüße aus Lothringen von Lorraine
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Monika
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Monika »

Hallo Lorraine,

tolles Foto - wie immer :lol: - ich habe noch nie so schöne Fotos und Adenien gesehen, wie Deine!! Und Deine super schönen Schildchen finde ich auch immer sehr gelungen; habe ich letztens auch schon mal versucht, mit einer Muschel zu kopieren, sah aber nicht so schön aus, wie bei Dir! Ich freue mich schon sehr auf Deine Fotos.
Liebe Grüße

Monika
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Marlies
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Marlies »

Danke Monika, aber ich befasse mich ja auch schon fast 4 Jahre mit den Wüstenrosen, da muß ja auch mal was gutes dabei herauskommen. Inzwischen habe ich die für mich optimale Methode zur Aussaat und Aufzucht der Sämlinge gefunden.
Allerdings muß ich dieses Jahr aus Platzgründen bei der Überwinterung etwas experimentieren und hoffe, daß das auch gut klappt.
Herzliche Grüße aus Lothringen von Lorraine
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Tetje
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Tetje »

Würdest du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lassen?

Ein interessantes Thema, da es wenige zuverlässige Quellen gibt. ;)
Viele Grüße
Tetje

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Marlies
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Marlies »

Gerne!

Nach 4 Jahren Arbeit mit den Wüstenrosen (Adenium) möchte ich hier meine Erfahrungen und
Tipps aufschreiben:

Vorneweg:

Da die Samen der Wüstenrosen nur zu einem Teil die Gene der Mutterpflanze erben,
(siehe Mendel´sche Vererbungslehre), ist es unmöglich, von den Blüten der Mutterpflanze
auf die zukünftigen Blüten der Sämlinge zu schließen.
Die Blüten werden überwiegend die dominanten Rot-und Rosatöne haben.
Wer eine ganz bestimmte Blütenfarbe-und Form möchte, muß sich eine veredelte Züchtung
kaufen.

Die Samen sollten relativ frisch sein, im Laufe der Zeit verlieren sie allmählich ihre Keimfähigkeit.

Im zeitigen Frühjahr ist der beste Aussaattermin, denn dann bekommen die Sämlinge in der
warmen Jahreszeit einen guten Start und die Gelegenheit, sich schnell ein dickes Bäuchlein
anzufuttern.

Zur Aussaat selbst kann ich folgendes empfehlen:

Am besten nimmt man eine etwas höhere Schale (z.B. so eine, wo Tomaten oder Pfirsische
drin verkauft werden. In diese Schale gibt man eine etwa 2 cm hohe Schicht von feuchten
(nicht nassen) Kokohum, Humus Brick für Aquarien oder Anzuchterde und legt die Samen flach
obendrauf und drückt sie etwas an.
Anschließend verpackt man die Schale in einen durchsichtigen Müllbeutel,
den man mit einer Toppits-Klammer o.ä. verschließt. Danach kommt die Schale an einen hellen,
warmen Platz. Gerade Wärme von unten ist während der Keimung besonders wichtig!!!
(Bei einer größeren Samenmenge empfiehlt sich ein Zimmergewächshaus)

Durch den Beutel kann man gut sehen, wann die Samen anfangen zu keimen.
Sobald die Keimlinge ihre Samenhülle abgeworfen haben und sich aufrichten, kann man den
Beutel entfernen. Dann ist nämlich die feuchte (gespannte) Luft nicht mehr notwendig.

Sobald die Keimlinge etwas gewachsen sind, beginnt man, sie mit L- Pon anzuhäufeln
(bis direkt unter die Keimblätter). Das sollte man während der ersten Monate immer wieder tun,
denn wenn das Bäuchlein - der Caudex - unter dem Substrat ist, entwickelt er sich besonders
kräftig.
In dieser Zeit ist Sonne und Wärme äußerst wichtig. Auch mit dem Gießen darf man nicht sparsam
sein. Die Keimlinge vertragen kein zu trockenes Substrat.

Irgendwann ist es soweit, daß man nicht mehr anhäufeln kann, weil nach oben kein Platz mehr
ist. Dann kann man die Sämlinge vereinzeln ....und wird erstaunt sein, wie dick sie geworden sind.

Auch in ihrem ersten eigenen Töpfchen ist es ratsam, sie nochmals tiefer zu setzen.
Als Topf empfehle ich einen Minicubi oder eine preiswerte nachgebaute Variante.

Das Substrat muß unbedingt einen hohen mineralischen Anteil haben.
Ich mische 2/3 L.- Pon und 1/3 Kakteenerde o.ä.

Ganz wichtig ist nun weiterhin viel Sonne, Wärme und kontinuierliche Wassergaben. In den oben
erwähnten Gefäßen regelt sich das mit dem Wasser später von selbst. Nur anfangs muss man von
oben noch giessen, bis die Pflanzen sich allein aus dem Vorrat versorgen können.
Man sollte den hellsten Standort wählen, der überhaupt zur Verfügung steht (Garten,
Gewächshaus, Südfenster).

Dann sollte einer tollen Entwicklung der Wüstenrose nichts im Weg stehen. Im Pon ist
Dünger enthalten, der reicht für die erste Saison.


Spätestens, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10°C - 15°C fallen, sollte man die Pflanzen
wieder ins Haus nehmen. Wüstenrosen vertragen keine Fröste.
Im ersten Winter werden die Pflanzen an einem hellen und warmen Platz durch kultiviert, da sie
noch nicht ausreichend Reserven besitzen.
Später kann man die Pflanzen kühl (bei etwa 15°C) und trocken überwintern. Dabei können sie
auch sämtliche Blätter verlieren. Im Frühling treiben sie neu aus bei zunehmender Wärme,
Helligkeit und Wassergabe.

An Schädlingen - vor allem im Winterquartier - sind Spinnmilben und Schildläuse /Wollläuse
zu erwähnen. Da muß man wirklich regelmäßig mal mit der Lupe kontrollieren.
Man sollte auch zwischendurch immer wieder mal den Caudex auf Festigkeit kontrollieren.
Den Pflanzen sieht man auf Anhieb nicht an, wenn sie am Vertrocknen sind.
Wenn der Caudex weich wird und verschrumpelt, kann es schon zu spät sein.
Dann kann man höchstens noch versuchen, die Pflanze in's Wasser zu stellen und so zu retten.

Wenn man sich an diese Pflegemaßnahmen hält, wachsen Wüstenrosen kompakt und nicht wie
dünne Spargel. Dann sind auch Schnittmaßnahmen kaum notwendig, weil sich die Wüstenrosen gut
allein verzweigen.

Mit ersten Blüten kann man etwa nach 2 Jahren rechnen. Allerdings gibt es Ausnahmen. Bei mir hat jetzt
ein Sämling von 1/2 Jahr die ersten Blütenknospen bekommen.
Herzliche Grüße aus Lothringen von Lorraine
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Tetje
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Tetje »

Hallo Lorraine,

die Admina lobt ganz selten und ich kann mich nur anschließen, vielen Dank für die
interessanten Informationen. :D ;) :D

Du hast offensichtlich mit Kokohum gute Erfahrung gemacht.
Wie sieht es mit den Trauerfliegen bei dir bzw. bei deinen Pflanzen aus?
Viele Grüße
Tetje

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Marlies
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Marlies »

Hallo Tetje,

richiges Kokohum gibt es bei uns nicht mehr, deswegen bin ich auf das Kokossubstrat fuer Terrarien ausgewichen. Damit bin ich sehr zufrieden. Während die Samen keimen, halte ich das ZGH ja geschlossen. Da kommen keine Trauermuecken ins Substrat. Später ist das Kokossubstrat immer mit dem Pon abgedeckt, da habe ich mit den kleinen Plagegeistern auch keine Probleme.
Weiter muss ich sagen, dass ich auch bei groesseren Pflanzen in der Regel das Substrat abdecke, dann allerdings mit Zierkies aus der Aquaristik.
Herzliche Grüße aus Lothringen von Lorraine
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Tetje
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Re: Adenium obesum in Sorten- Wüstenrose

Beitrag von Tetje »

Was in aller Welt ist Pon? :)
Viele Grüße
Tetje

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